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19. September 2015 6 19 /09 /September /2015 14:53

Ablauf der Vorgänge um die 175.000 € - Unterschlagung

Als oberflächlich durch FLZ und WZ  informierter Leser musste man sich wundern, wie diese 175.000 €- Unterschlagung überhaupt möglich war. Diese Summe ist ja kein Pappenstiel und wer lässt schon soviel Geld unbeachtet auf irgendeinem Konto rumliegen?

  • Die eigentliche und wesentliche Erbschaft wurde bereits Ende der 90iger Jahre abgewickelt und ausbezahlt. Es handelte sich um Vermögen, das die Treuhand verwaltete.
  • Erst Anfang 2013, - also nach ca. 15 (!) Jahren -, kam dann noch diese erhebliche Nachzahlung des Restvermögens plus aufgelaufener Zinsen von insgesamt 175.000 €. Die Erben hatten ihre Vollmacht bei Rechtsanwalt Kirsch nicht widerrufen, so dass Kirsch immer noch Kontaktperson der Treuhand war. Hier muss man aber schon mal deutlich nachfragen, wieso die Treuhand nach so langer Zeit nicht auch die Erben direkt angeschrieben hatte.
  • Jedenfalls musste Kirsch diese erhebliche Summe wie ein Geschenk des Himmel (- oder der Hölle? -) zur rechten Zeit vorkommen, steckte er doch genau zu der Zeit in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten und strebte auch die sicher nicht kostenlose Landratskandidatur an. Kirsch konnte annehmen, dass nach solanger Zeit niemand von der Erbengemeinschaft noch irgendwelche Nachforschungen anstellen würde.
  • Dummerweise beantragten dann aber zwei der Erben beim Finanzamt eine Nichtveranlagungsbescheinigung. Man verweigerte den beiden Erben diese Bescheinigung mit der Begründung, dass doch aktuell eine erhebliche Nachzahlung der Treuhand zur damaligen Erbschaft aus den 90ziger Jahren erfolgt sei. Die beiden Erben waren baff und wandten sich mit Nachfragen an Kirsch, von dem dann die Unterschlagung sofort eingestanden wurde.
  • Kirsch versuchte dann mittels Verhandlungen mit der Erbengemeinschaft eine Anzeige zu verhindern. Er bot Rückzahlungen im Bereich seiner Möglichkeiten an. Anfang 2015 zahlte Kirsch dann auch ca. 21.000 € zurück, Herkunft des Geldes unbekannt.
  • Einer der Erben wollte aber den zweithöchsten politischen Repräsentanten eines bayerischen Landkreises nicht einfach so davon kommen lassen und erstattete Anfang 2014, - also noch vor der Wahl -, Anzeige. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf, die jedoch vor der Landratswahl nicht mehr abgeschlossen werden konnten.
  • Bei den Betrogenen ist man sehr enttäuscht, dass bis jetzt kein Wort der Kritik an Kirsch geäußert worden ist. Es kann doch nicht sein, dass ein stellvertretender Landrat eine derartige Summe unterschlägt und seine Politikerkollegen lediglich Lob und Anerkennung aussprechen! Das ist ein Skandal an sich!
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19. September 2015 6 19 /09 /September /2015 14:16

Nur Lob und Anerkennung für zurückgetretenen Kirsch

Man könnte fast meinen, der wegen Unterschlagung von Erbschaftsgeldern zurückgetrene Vize- Landrat Norbert Kirsch (SPD) hätte nur Gutes getan und sei wegen Krankheit oder ähnlich unvermeidbarem zurückgetreten. Die eigene Partei dankte ihm für seine geleistete Arbeit als stellvertr. Landrat und Vorsitzenden der Kreis- SPD, es gab auch nicht das kleinste Anzeichen einer Kritik oder Distanzierung; man ging zur Tagesordnung über, als ob nichts gewesen wäre.

Auch von Landrat Helmut Weiß gab es nur Lob und Dank, auch hier kein Wort der Kritik, oder ein Hinweis, dass Kirsch das Ansehen des Landkreises aufs schwerste beschädigt hatte. Wobei man sich beim Landratsamt NEA mittlerweile nicht mehr über Unregelmäßigkeiten und Skandale wundern muss; seit Weiß im Amt ist, scheint es fast normal zu sein, dass immer wieder massives Fehlverhalten eingestanden werden muss. So darf an die illegale Weitergabe von Informationen zu Hygieneüberprüfungen im Eingangswirtshaus der Fränkischen Freilandmuseums erinnert werden, wo aus dem Verantwortungsbereich des Richard Höfler entsprechende Hinweise zum Bezirkstagsvorsitzenden Richard Bartsch gelangten und dann letztendlich die Nichtberücksichtigung der langjährigen und sehr erfolgreichen Pächterfamilie Rienecker bewirkt hatten. Das Landratsamt NEA hat dadurch mehr als 100.000 € fehlende Bezirks- Pachteinnahmen indirekt mitverursacht. Dazu kam dann noch diese unsägliche Tierfutterbehauptung des Landrat- Sprachrohres Rainer Kahler. Zu alldem ist kein einziges Wort der Kritik des Landrates bekannt geworden, anscheinend sind das mittlerweile ganz normale Vorgänge in einem bayerischen Landratsamt.

Über die Nachfolge des Landratstellvertreters scheint man sich schon geeinigt zu haben. Obwohl dem CSU- Fraktionsvorsitzenden Dieter Hummel eine gewisse Skepsis bezüglich des von der SPD bereits nominierten Bernd Schnizlein nachgesagt wird, ist man sich seitens der Landkreis- SPD sicher, dass Schnizlein gewählt werden wird. Man hat bereits die verständnisvolle Zusage von den Gerhäusers aus Bad Windsheim erhalten.

Eine Abstrafung der SPD wäre im übrigen auch nicht ganz einfach, weil man ja nicht nach einer Wahl alle Stellvertreterposten neu besetzen kann. Ganz ausgrenzen wird man die SPD sicher auch nicht, so dass nur das vorrücken eines der weiteren Stellvertreter möglich wäre, die SPD würde dann einen der hinteren Stellvertreterposten bekommen. Man kann wohl davon ausgehen, dass Hans Herold (CSU) als MdL mehr als ausgelastet ist und Gisela Keller (FWG) mangels benötigter Erfahrung ausscheidet. Damit steigen die Chancen, dass Bernd Schnizlein gewählt wird.

 

 

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