Sehr geehrte Damen und Herren,
das Aktionsbündnis "TTIP unfairhandelbar" im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim übermittelt folgende Pressemitteilung:
"Das lokale Aktionsbündnis im Landkreis 'TTIP unfairhandelbar' tritt nach wie vor für den sofortigen Stopp der Verhandlungen über TTIP ein. Ziel ist weiterhin ein fairer, transparenter Freihandel auf Grundlage hoher Umwelt- und Sozialstandards. "Das geplante Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP) widerspricht diesen Grundsätzen." betonte Karl-Heinz Haag vom Aktionsbündnis. Die Interessen der Kleinen und Mittelständischen Unternehmen (KMU) standen im Mittelpunkt des jüngsten Treffens des Bündnisses, das eine Podiumsdiskussion mit einzelnen Vertretern plant.
Die Fakten widersprechen der Ansicht der Bundesregierung und der Europäischen Kommission, dass TTIP dem Mittelstand nutzen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Zentrale Elemente des geplanten Abkommens wie die Investor-Staat-Schiedsgerichtsverfahren (ISDS), die Vereinheitlichung von Normen und Standards sowie die Marktöffnung im Bereich der Kultur, der Daseinsvorsorge und der öffentlichen Ausschreibungen nutzen vor allem den Interessen globaler Konzerne, die mit besserer Kapital- und Personalausstattung kleine und mittelständische Unternehmen vom Markt fegen werden. Aus dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) mit seinen dramatischen Folgen z.B. für die Landwirte in Mexiko haben unsere Politiker noch keine Lehren gezogen. Wenn nicht mal 10 % der Unternehmen aus der EU über 70 % Anteil am Gesamtexport haben, liegt doch klar auf der Hand, wohin der Weg führen wird. Oder wie soll sonst die Meldung, dass 62 Personen so viel wie die halbe Menschheit besitzt, in diesem Zusammenhang zu deuten sein?
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind die tragende Säule unserer Marktwirtschaft. Ein solch gesundes Fundament zu zerstören, ist schlichtweg verantwortungslos. Diesen Unternehmen, die wie auch das Aktionsbündnis grundsätzlich nicht gegen Freihandelsabkommen sind, ist es ebenso wichtig, dass unter anderem die Macht der internationalen Konzerne durch effektive Wettbewerbs- und Anti-Trust-Bestimmungen begrenzt, die Demokratie nicht durch Regulierungsräte (ISDS) eingeschränkt und das parlamentarische Entscheidungsverfahren nicht ausgehöhlt wird.
Die Kritik des Aktionsbündnisses schließt auch weitere Abkommen ein, in denen gleichgerichtete Ansätze verfolgt werden, so z.B. CETA, das Handels- und Investitionsabkommen mit Kanada, oder TiSA, ein Abkommen zur Liberalisierung des Dienstleistungsbereichs. Unverständnis besteht nach wie vor darüber, dass diese Form der Abkommen, die ihren Ursprung in bilateralen Handelsbeziehungen mit sogenannten unsicheren Staaten hatten, jetzt mit einer nicht nachvollziehbaren Selbstverständlichkeit einen so hohen, die Eigenstaatlichkeit gefährdenden Stellenwert erhalten soll."
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Heinz Haag
Mühlstraße 9
91413 Neustadt/Aisch
Tel. 09161 6217310 Kommentar Klaus Horn ----->